Wilco Das Album

Nach sieben Alben könnte man meinen, man könnte Wilco inzwischen noch einmal kritisieren, aber Wilco (The Album) lässt vermuten, dass Jeff Tweedy und seine Freunde ihr Feld und das umliegende Territorium gut erkundet haben - locker, eine kosmisch angehauchte Americana - ohne jemals so zu klingen, als ob sie Gefahr liefen, in irgendeinem Graben für immer festzusitzen. Auf Wilco (The Album) ist die Band sicherlich sanfter als frühere, ziellos verlaufende Alben wie A Ghost Is Born aus dem Jahr 2004 und arbeitet auf einen sanften, luxuriösen AOR-Sound hin, wenn auch mit einigen Momenten charakteristischer Erfindungsgabe. Das eröffnende „Wilco (The Song)“ ist ein schöner selbstreferenzieller Anfang, der in zukünftigen Live-Setlists sicher einen gemütlichen Platz finden wird, während „Bull Black Nova“ einen flüssigen Krautrock-Unterton hinzufügt und „You And I“, ein Duett mit Feist, ein Liebeslied der besonderen Art ist: „Du und ich, wir sind vielleicht Fremde / Wie nah wir uns auch kommen, es ist, als hätten wir uns nie getroffen.“ Erwachsen? Sicherlich – aber Wilco hat gute Argumente dafür. „Jede Generation denkt, es ist das Ende der Welt“, singt Tweedy im süßen, Dylan-artigen Gospel von „You Never Know“ und er könnte nicht glücklicher klingen. – Louis Pattison