Wilco Ein Geist ist geboren

Bei „A Ghost Is Born“ führt der Wilco-Sänger, Songwriter und Oberbefehlshaber Jeff Tweedy seine ehemaligen Alt.Country-Kollegen auf eine weitere Reise in Richtung Leftfield, wobei Jim O’Rourke von Sonic Youth erneut die Koproduktionsaufgaben übernimmt. Aber in vielerlei Hinsicht stellt es einen leichten Rückschritt gegenüber der Richtung dar, die sein gefeierter Nachfolger Yankee Hotel Foxtrot angedeutet hat . Das ist keineswegs eine schlechte Sache. Wie Lambchops bestes Werk ist es ein Album voller cleverem Experimentalismus und unauffälliger Studiotricks, bei dem jedoch Wilcos sehr menschlicher und sehr organischer Kern hervorgehoben wird, was höchstwahrscheinlich auf Tweedys staubige Vergangenheit mit den Alt-Country-Außenseitern Onkel Tupelo zurückzuführen ist. Man muss Wilco zugutehalten, dass die Songs auf „A Ghost Is Born“ nie unter Überproduktion oder vorsätzlicher Erfindung leiden. Selbst bei einem 10-minütigen Epos wie „Spiders“ schaffen sie es, das Interesse des Hörers mit einem einfachen, treibenden Rhythmus und allmählichen Gitarrenschichten aufrechtzuerhalten, bevor der Song in der vierten Minute losbricht. Es ist zwar ein ausgedehnter Jam, aber er wird nie langweilig – an sich schon eine bemerkenswerte Leistung. Tatsächlich geht A Ghost Is Born auf Wilcos insgesamt hervorragendes zweites Album Being There zurück , eine innovative und originelle Interpretation von Country Rock und Pop. Das allein macht sie zu ihrer besten Arbeit. --Robert Burrow