Tom wartet auf Blutgeld

„Blood Money“ von Tom Waits: Eine düstere und fesselnde Reise

Eine Erkundung von Laster und Tugend

Tom Waits' „Blood Money“, das im Mai 2002 zusammen mit „Alice“ veröffentlicht wurde, ist eine rohe und fesselnde Auseinandersetzung mit den dunkleren Aspekten der menschlichen Natur, einschließlich Themen wie Verrat, moralischer Kompromiss und die unvermeidlichen Konsequenzen des eigenen Handelns. Das Album basiert auf der Musik, die Waits für das Stück „Woyzeck“ schrieb, das ursprünglich vom deutschen Dramatiker Georg Büchner stammte. Die Erzählung des Stücks, in der es um einen Soldaten geht, der in den Wahnsinn und zum Mord getrieben wird, bietet einen fruchtbaren Boden für Waits‘ Auseinandersetzung mit Laster, Verzweiflung und Existenzangst durch seine einzigartig düstere Linse.

Die Musik: Eine Mischung aus Verzweiflung und Schönheit

„Blood Money“ schwankt zwischen Momenten der Verzweiflung und Momenten seltsamer Schönheit und schafft so ein klanglich vielfältiges und emotional aufgeladenes Hörerlebnis. Waits verwendet eine breite Palette unkonventioneller Instrumente und Klänge, um die Atmosphäre des Albums zu gestalten, vom traurigen Heulen der Posaune in „Misery Is the River of the World“ bis zur unheimlichen Fröhlichkeit von „God’s Away on Business“.

Wichtige Titel

1. „Misery Is the River of the World“ : Der Eröffnungstitel gibt mit seinem dunklen, karnevalesken Sound und Waits‘ kiesiger Erklärung, dass „Misery Is the River of the World“ (Elend ist der Fluss der Welt) den Ton an.
2. „Everything Goes to Hell“ : Eine flotte, aber dennoch textlich düstere Reflexion über die Unvermeidlichkeit schiefgehender Pläne.
3. „God’s Away on Business“ : Gekennzeichnet durch seinen hämmernden Rhythmus und Waits‘ krächzenden Gesang befasst sich dieser Titel mit dem Thema des moralischen Vakuums und der Abwesenheit Gottes.
4. „Starving in the Belly of a Whale“ : Mit minimaler Instrumentierung fängt dieses Lied die Essenz von Hoffnung und Widerstandskraft inmitten der Verzweiflung ein.
5. „A Good Man Is Hard to Find“ : Dieser Titel bildet den Abschluss des Albums und stellt eine heitere Melodie einem Text gegenüber, der über die Seltenheit des Guten auf der Welt nachdenkt.

Das Erbe des „Blutgeldes“

„Blood Money“ wird für seine kompromisslose Darstellung menschlicher Schwächen und der Dunkelheit, die im Herzen der menschlichen Existenz liegt, gefeiert. Die thematische Tiefe des Albums, kombiniert mit Waits‘ innovativen musikalischen Arrangements, machen es zu einem herausragenden Werk in seiner Diskographie. Kritiker und Fans haben das Album gleichermaßen für seine Fähigkeit gelobt, unbequeme Wahrheiten mit einem Gefühl von Authentizität und poetischem Flair zu konfrontieren.