Beerdigung

Dieses erste Album auf Kode9s hoch angesehenem Hyperdub-Label stammt von dem mysteriösen Burial, der einen Sound erschafft, der die schlafenden, verführerischen Synkopen der britischen Garage über Funkinterferenzen in eine gepolsterte Zelle aus gepolsterten, gedämpften Bässen schickt, die durch Wolken von Poles dichter Crackle-Dub unterwegs. „Burial“ – das Album – erforscht eine tangentiale, parallele Dimension des wachsenden Dubstep-Oeuvres und verwendet dabei Klänge, die in einem unter Wasser versunkenen Süden Londons der nahen Zukunft angesiedelt sind. Man kann nie sagen, ob das Knistern vom brennenden Rauschen der Piratenfunkübertragungen oder vom tropischen Regenguss der Stadt draußen herrührt, denn seine laute, ruhige Ästhetik ist weder auf die neueste digitale Glitch-Software zurückzuführen, noch ist es eine bloße Nostalgie für die inhärente Körperlichkeit von Vinyl. In ihrer manchmal erstickenden Melancholie scheinen sich die meisten dieser Titel nach ertrunkenen Liebhabern zu sehnen, während gespenstische, widerhallende Stimmen auf Straßen in und aus anderen Zeiten ein- und ausgehen.

Das schwelende Verlangen von Distant Lights wird nur durch das perkussive, eisscharfe Schneiden der Klingen und die heißen Luftstrahlen, die aus dem Bass blasen, gekühlt. Hören Sie auch einen flüchtigen Auftritt von Hyperdubs Haussänger The Spaceape, der seine Kryptobiografie enträtselt. „Burial“ ist ein abtrünniges Signal aus anderen Frequenzen, eine Flutwelle verführerischen Low-Impact-Noises, die bis auf die schärfsten Synkopen alles überdeckt, und ist auf dem besten Weg, allgemein als Vorreiter einer kreativen Vision, die auf Grime und Dubstep basiert, begrüßt zu werden Entwurf.